Good Vibrations im Kundenkontakt

Wir haben als Art überlebt, weil sich unser Gehirn in unendlich langen Zeiträumen darauf konzentriert hat, was schief laufen könnte. Es hat vor allem als Gefahrensensor funktioniert: Hunger, Kälte, Feinde aller Art waren rechtzeitig zu entdecken und abzuwehren. Deshalb besitzen wir ein katastrophisches Gehirn das bei Gefahr im Verzug sofort anspringt und immer auf das Schlimmste gefasst ist. Wenn alles im Leben glatt läuft, schalten wir auf Autopilot, so richtig konzentriert und bewusst sind wir eigentlich nur, wenn etwas nicht klappt.

Gott sei Dank haben die Strukturen des limbischen Systems, die mit Freude, Lust und Liebe zusammenhängen, im Laufe der Evolution an Bedeutung gewonnen. Irgendwann haben nicht mehr vor allem die Misstrauischen, Ängstlichen, sondern diejenigen unserer Vorfahren überlebt, die Arbeitsgemeinschaften gründen und die tragfähige soziale Gefüge herstellen und erhalten konnten.

Gute Gefühle unterstützen also den Aufbau und die Pflege sozialer Beziehungen und Bindungen, die uns das Leben erleichtern und auf die wir in Krisenzeiten als Ressource zurück greifen können. Sie ermöglichen und fördern auch das Lernen, die Kreativität und alle anderen Intelligenzleistungen, die uns Problemlösungen auf einem höheren Niveau erlauben. Gute Gefühle wirken sich außerdem positiv auf die Gesundheit aus, weil sie Stressreaktionen mildern.

Freude empfinden wir, wenn wir Ziele erreichen, in vertrauter Umgebung und wenn wir entspannt sind. Freude macht uns weltzugewandt, wir interessieren uns für andere und sind bereit, uns zu engagieren. Freude macht uns spielerisch, wir probieren etwas aus, wir haben Einfälle. Freude hat eine sehr verlässliche soziale Wirkung: Sie erhöht die soziale Akzeptanz, stiftet neue und stärkt bestehende Bindungen.

Man weiß von kreativen Menschen, dass sie in Momenten der ungeteilten Aufmerksamkeit, des Versinkens in eine hochbefriedigende Aufgabe, ein außerordentliches Glücksgefühl empfinden. Mihaly Cszikszentmihalyi gab diesem Zustand den Namen „Flow“.

Interesse ist im menschlichen Leben der häufigste Affekt. Wir sind in entspanntem Zustand ständig hungrig auf neue Reize. Unser Gehirn genießt es, stimuliert zu werden. „Interesse ist Denken mit freudiger Erregung“, sagt der Persönlichkeitspsychologe Silvan Tomkins. Wir empfinden daher Lust beim Aufdecken von Geheimnissen, beim Lösen von Rätseln oder beim Lösen von herausfordernden Aufgaben. Interesse beschert uns ebenfalls ein Flow-Erlebnis, … die selbstvergessene Hingabe an eine Tätigkeit, in der wir all unser Können aufbieten müssen.

Kein Wunder, dass Freude und Flow auch in Unternehmen zunehmend thematisiert werden! Wie können wir dafür sorgen, dass Mitarbeiter Freude bei der Arbeit haben? Wie erreichen wir Motivation, Interesse, Engagement und Bindung für das Unternehmen?

  • Wahrnehmung/Achtsamkeit/Respekt der Mitarbeiter durch das Management
  • Zeigen Sie den MitarbeiterInnen Anerkennung und Wertschätzung für ihre Leistungen!
  • Schaffen Sie ein Arbeitsumfeld, in dem sich Menschen wohl fühlen und gut arbeiten können.
  • Stellen Sie funktionierende, intelligente Werkzeuge für die Arbeit zur Verfügung.
  • Stehen Sie zur richtigen Zeit VOR oder HINTER Ihren Mitarbeitern.
  • Regen Sie Humor und Lachen an, aber niemals auf Kosten eines Mitarbeiters oder eines Kunden.
  • Überdenken Sie die Fehlerkultur in Ihrem Unternehmen! Angst ist nicht nur eine große Spaßbremse, sie untergräbt auch die Experimentierfreudigkeit, Neugier, das Engagement … und unter dem Strich die Produktivität Ihrer Mitarbeiter.