Achtsames Arbeiten – ein Weg zur beruflichen Zufriedenheit

Kundenkontakt ist nicht immer einfach. Ob schlechter Tag, oder anstrengender Kunde, oft genug fühlt man sich gezwungen ein Lächeln aufzusetzen, nach dem einem gar nicht zu Mute ist. Emotionale Erschöpfung und ZufriedenheitimSinkflug sind oftmals Folgen für diese Arbeitnehmer. Wie können wir uns also vor Stress im Berufsalltag schützen? 

Schon seit den 80er Jahren wird in diesem Zusammenhang Achtsamkeit, Mindfulness, erforscht. Seit einigen Jahren hat sich diese Praxis zum Mega-Trend entwickelt, und das zurecht! Denn die positiven Auswirkungen von regelmäßiger Achtsamkeitspraxis auf die Gesundheit, die Arbeit und das Leben generell, sind überzeugend. Doch was ist Achtsamkeit genau? 

Achtsamkeit, oder aus dem Englischen Mindfulness, wird von Forschern definiert als bewusste Wahrnehmung, bei der das akute Geschehen und Empfinden im Zentrum steht. Der eigene Körper, Gedanken, Gefühle und die Umgebung werden hierbei objektiv, also ohne Bewertung, betrachtet.  

Sich selbst objektiv zu betrachten hört sich leicht an, jedoch benötigt es, ähnlich wie bei körperlichen Aktivitäten, Training. Für einige ist Training mit Mühe und Anstrengung verbunden, allerdings reichen beim Achtsamkeitstraining 3-5 Minuten pro Tag völlig aus, um positive Effekte spürbar zu machen. Wie sieht also ein solches Training aus? Hier liste ich einige anerkannte Übungen und Methoden auf, die überall und jederzeit durchführbar sind. 

  • Rosinen-Übung
    Haben Sie schonmal eine Rosine genauer betrachtet? Haben Sie schonmal jede Vertiefung, jeden Krater und jede Furche ganz bewusst wahrgenommen?
    Genau das, ist das Ziel dieser Übung. Alle Sinne auf ein einzelnes Objekt fokussieren. Furchen ertasten, der leicht säuerlich-süße Geruch und wie sich der Geschmack langsam auf der Zunge breitmacht und verändert. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und nehmen sie bewusst wahr, was Ihre Sinne Ihnen mitteilen. Und hier finden Sie eine von vielen Anleitungen: https://www.youtube.com/watch?v=Ni37a1crWaI 
  • Body-Scan
    Der Body-Scan wird leicht mit diversen Meditationsübungen verwechselt. Tatsächlich ist es ähnlich, jedoch wollen wir unseren Geist nicht leeren, wie es viele Meditationspraktiken vorschlagen, sondern im Gegenteil: fokussiertes, bewusstes Wahrnehmen des gesamten Körpers. Und das von Kopf bis Fuß oder von Fuß bis Kopf!
    Versuchen Sie es selbst. Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und ziehen Sie sich an einen ruhigen Ort zurück. Sie können sich hinlegen, oder sitzen. Schließen Sie die Augen und beginnen langsam eine Körperregion nach der anderen ganz bewusst zu spüren. Bestimmt werden Sie bemerken, dass Ihre Gedanken beginnen abzuschweifen – dies ist völlig normal und gehört zu dieser und anderen Übungen dazu. Das Ziel hierbei ist es, den Fokus wieder zurück zum eigenen Körper zurückzuholen. Und hier beispielhaft eine Anleitung:  https://www.youtube.com/watch?v=cYWSrFu7Byg&mc_cid=56f0af885d&mc_eid=d9d2dd522d 
  • Drei-Minuten-Atemraum
    Diese einfache und kurze Übung kann man eben deswegen sehr leicht in den Alltag einbauen. Sie besteht aus zwei einfachen Schritten, die für den Zeitraum von 3 Minuten wiederholt werden. Zuerst spüren Sie Ihre Gefühle, Emotionen und Körperempfindungen. Nehmen Sie wahr, ohne zu bewerten. Es ist gut, wie es ist. Sie sind gut, wie Sie sind. Dann lenken Sie Ihren Fokus auf Ihre Atmung. Spüren Sie die Luft durch Ihre Nase ziehen, nehmen Sie wahr, wie sich Ihre Bauchdecke und Brust beim Einatmen heben, und beim Ausatmen wieder senken. Genießen Sie diesen Moment bei sich. Er gehört nur Ihnen.
    Wiederholen Sie diese zwei Schritte 3 Minuten lang und kehren Sie dann in Ihren Alltag zurück. Spüren Sie mit der Zeit eine Veränderung? Hier dazu ebenfalls eine Anleitung: https://www.youtube.com/watch?v=sd29LZiDqDY 
  • Achtsame Routinehandlung
    Diese Übung können Sie bei unzähligen tagtäglichen Handlungen durchführen, solange Sie nicht zu anspruchsvoll sind. Im Zen sagt man: “Tue, was du tust!” Beispielsweise beim Duschen, Kaffee trinken, essen, etc. Schenken Sie dieser Handlung Ihre gesamte Aufmerksamkeit. Fokussieren Sie, und nehmen jeden Wassertropfen, der auf Ihre Haut prallt, wahr, schmecken Sie die verschiedenen Nuancen Ihres Getränks oder Ihrer Mahlzeit. Nehmen Sie sich Zeit und genießen dürfen Sie auch! 
  • Liebende-Güte-Meditation
    Diese Übung dreht sich um Empfindungen und Gefühle. Versuchen Sie ein warmes, liebevolles und gütiges Gefühl zu kultivieren. Beginnen Sie indem Sie diese Liebe zunächst auf sich selbst lenken. Steigern Sie sich langsam, indem Sie dieses Gefühl auf Ihnen nahestehende Personen projizieren. Der nächste Schritt ist, diesen Personenkreis auszuweiten. Versuchen Sie auch Menschen, mit denen Sie nicht gerne Zeit verbringen, liebevoll zu betrachten. Leichter gesagt als getan, aber wie so oft, macht Übung den Meister. Und auch hierfür eine Anleitung: https://www.youtube.com/watch?v=3eG5dx-OoRg 

(Quelle: Deutscher Psychologen Verlag GmbH: „Durch Achtsamkeit besser arbeiten“, unter:  https://www.wirtschaftspsychologie-aktuell.de/magazin/durch-achtsamkeit-besser-arbeiten/154 (abgerufen am 11.02.2021)