Zoom-Fatigue: Onlinemüdigkeit

Die neue Arbeitswirklichkeit im Homeoffice zeigt neue Belastungsfaktoren auf. Die ausschließlich im virtuellen Raum stattfindenden Begegnungen sind für unser Gehirn extrem anstrengend. Onlinemüde Menschen leiden an Burnout-ähnlichen Symptomen wie Schlafmangel, Motivationslosigkeit und Magenschmerzen. Was ist die Ursache dieser Belastung und wie können wir damit umgehen?

Eine Befragung des Instituts für Beschäftigung und Employability (ibe) unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Rump zeigt deutlich, dass über 60% der Menschen an Online-Müdigkeit leiden. 70% dieser Menschen nahmen wahr, dass fehlende nonverbale Signale für die erhöhte Belastung verantwortlich seien. Über die Hälfte der Betroffenen vermisste zudem Small Talk und Netzwerken, wobei weitere Belastungsfaktoren ein uns allen sehr bekanntes Bild zeichnen: schlechte Tonqualität, Verzögerungen und Frustration durch instabile Internetverbindungen sowie eine größere zwischenmenschliche Distanz in virtuellen Meetings.

Wie können wir mit dieser erhöhten Belastung umgehen? Hier sind 6 Tipps fürs Homeoffice:

  1. Multitasking reduzieren.
    Die Verlockung, ein weiteres Fenster zu öffnen während eines Videoanrufs ist groß. Für unser Gehirn ist dies jedoch sehr anstrengend. Bleiben Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit zu 100% bei dem Videoanruf!
  2. Aktive Pausen.
    Begegnungen im virtuellen Raum sind nun einmal anstrengender als solche die Face-to-Face stattfinden. Bauen Sie also vermehrt Pausen ein! Dies steigert die Kreativität und lässt Sie neue Energie tanken.
  3. Kürzere Einheiten.
    Es hat sich gezeigt, dass kürzere dafür höher frequentierte Online-Sessions deutlich praktikabler sind.
  4. Variieren Sie Kommunikationsformen.
    Nicht jede Begegnung erfordert eine Videokonferenz. Telefonate sind für unser Gehirn weniger anstrengend, da wir uns nur auf die Stimme fokussieren müssen. Versuchen Sie es also, wenn möglich, mit ein wenig Abwechslung.
  5. Kleider machen Leute.
    Kleidung verändert die Selbstwahrnehmung und das Gefühlserleben (Adam & Galinsky, 2012). Nach der „Zoom Arbeit“ in bequeme Freizeitkleidung zu schlüpfen hilft dem Gehirn dabei „abzuschalten“ und die Arbeit hinter sich zu lassen!
  6. Digital Detox.
    Verzichten Sie auf permanente Erreichbarkeit. Offline bleiben schafft Raum für neue Ideen und Inspirationen!

(Quelle: Wirtschafts-Psychologie aktuell & Sven Steffes-Holländer. (2021, 7. Juli). Zoom-Fatigue: Onlinemüdigkeit im Homeoffice. wirtschaftspsychologie-aktuell.de. https://www.wirtschaftspsychologie-aktuell.de/magazin/zoom-fatigue-onlinemuedigkeit-im-homeoffice/180;
Bild von mohamed Hassan auf Pixabay)